Bauarbeiten für E.ON-Kraftwerk in Datteln gehen weiter
Die Arbeiten an dem umstrittenen E.ON-Steinkohlekraftwerk in Datteln werden ungeachtet des drohenden Baustopps zunächst fortgesetzt. Derzeit könnten die Arbeiten an der Baustelle fortgesetzt werden, obwohl die Bezirksregierung Münster entschieden habe, keine weiteren Teilgenehmigungen für das Projekt zu gewähren, sagte eine Sprecherin der E.ON-Kraftwerke GmbH.

Datteln/Münster (ddp/red) - Wie lange die Arbeiten allerdings noch möglich sind, ist derzeit unklar. Rund 2000 Menschen sind nach Angaben des Konzerns an der Baustelle im Einsatz.
Das Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster hatte am 3. September den Bebauungsplan für das E.ON-Projekt aufgehoben. Als Grund hatte das OVG unter anderem angeführt, dass die Stadt Vorgaben zum Naturschutz und zum Schutz der Bevölkerung nicht ausreichend beachtet habe. Damit wurde der Klage eines Landwirts aus Waltrop stattgegeben. Aufgrund des OVG-Urteils hatten der Landwirt und der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Anträge auf einen sofortigen Baustopp des Vorhabens bei der Bezirksregierung Münster gestellt.
Keine weiteren Teilgenehmigungen für Kohlekraftwerk
Die Bezirksregierung beschloss daraufhin, zunächst keine weiteren Teilgenehmigungen für das Projekt zu erteilen. Ein sofortiger Baustopp wurde noch nicht verhängt, da die Begründung zu einem Urteil des OVG Münster in der Sache noch ausstehe, hieß es.
Ob E.ON gegen die Entscheidung des OVG vorgeht, ist derzeit noch unklar, sagte die Sprecherin. Das OVG hatte eine Revision zwar nicht zugelassen, dagegen kann allerdings Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht werden.
Kohlekraftwerk mit 1050 Megawatt
Das Kraftwerk in Datteln befindet sich derzeit im Bau. Nach seiner Fertigstellung soll es mit einer Leistung von rund 1050 Megawatt eines der größten Steinkohlekraftwerke Europas werden. Die Gesamtinvestition beträgt rund 1,2 Milliarden Euro. Im Jahr 2011 sollte das Kraftwerk in Betrieb gehen. Falls die Genehmigung für das Kraftwerk aufgehoben wird, muss E.ON die Anlage zurückzubauen und den ursprünglichen Zustand wiederherstellen.
Kohlekraftwerk Datteln: Waltrop scheitert vor Gericht
Die Stadt Waltrop im Ruhrgebiet konnte ihre Klage bezüglich des Kohlekraftwerks Datteln vor Gericht nicht durchsetzen. Im Kern ging es bei dem Streit um den Standort des Meilers.
Klage gegen Bebauungsplan für Brunsbüttel
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der BUND klagen gegen den Bebauungsplan für ein großes Kohlekraftwerk in Brunsbüttel. Dem Antrag auf Normenkontrolle beim Oberverwaltungsgericht Schleswig habe sich auch ein Anwohner angeschlossen, teilten die Verbände am Mittwoch mit.
BUND beantragt Baustopp für E.ON Kraftwerk in Datteln
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und ein Landwirt wollen die Bauarbeiten am neuen E.ON-Kohlekraftwerk in Datteln unverzüglich einstellen lassen. Man habe am Montag einen Antrag zum sofortigen Baustopp bei der Bezirksregierung Münster eingereicht, sagte der Geschäftsleiter des nordrhein-westfälischen BUND-Landesverbands, Dirk Jansen.
Europas größtes Steinkohlekraftwerk von E.ON vor dem Aus
Der Weiterbau des E.ON-Steinkohle-Kraftwerks in Datteln steht nach einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts (OVG) Nordrhein-Westfalen vor dem Aus. Das Gericht hob am Donnerstag den Bebauungsplan der Stadt für das größte Steinkohle-Kraftwerk Europas auf, wie die Behörde in Münster mitteilte.
Mainzer Kohlekraftwerk verliert HSE als Großkunden
Den Stadtwerken von Mainz und Wiesbaden ist ein möglicher Großkunde für Strom vom geplanten Kohlekraftwerk abgesprungen. Der südhessische Energiekonzern HSE habe einen Option auf den Ankauf von 120 Megawatt Strom gekündigt, Umweltschützer begrüßen den Ausstieg der HSE aus dem Vertrag.