ARE-Pressegespräch: Regionalversorger stellen sich dem Wettbewerb
In einem Pressegespräch in Chemnitz zeigte sich die Arbeitsgemeinschaft regionaler Energieversorgungs-Unternehmen zufrieden mit dem Fortgang der Liberalisierung des Strommarktes.

In seinem Vortrag stellte Günter Marquis, Vorsitzender des Vorstands der ARE, die besonderen Leistungen der regionalen Energieversorgungsunternehmen heraus: "Mit ihrem Versorgungsnetz bleiben die Regionalen vor Ort präsent und für die Kunden greifbar", bilanzierte Marquis. Dies sei für die Regionalunternehmen ein wichtiges Element der Kundenbindung. Marquis griff die aktuelle Diskussion zu überhöhten Netznutzungsentgelten auf: Das Herauslösen gut strukturierter städtischer Netze hätte die Versorgung ländlicher Gebiete teurer werden lassen. Dies werde jetzt besonders deutlich. "Wir kennen diesen Effekt aus der Krankenversicherung: Wenn sich die guten Risiken aus der Solidargemeinschaft verabschieden, wird es für die Verbleibenden teurer", führte Marquis aus. Gerade die Regionalunternehmen bräuchten deshalb die von einigen Wettbewerbern angeheizte Diskussion um überhöhte Netznutzungsentgelte nicht zu fürchten. "Für unsere Kunden", so Marquis, "zählt das Ergebnis, und dieses kann sich sehen lassen." Großkunden hätten ihre Stromrechnung um etwa ein Drittel senken können. Dass die Preisnachlässe für Haushaltskunden prozentual nur einstellig gewesen seien, habe die Politik zu verantworten, sagte Marquis. Ohne die Ökosteuer hätte die Preissenkung mehr als doppelt so hoch ausfallen können. Sein Fazit: Da der Wettbewerb funktioniere, sei die auf europäischer Ebene geforderte Regulierungsbehörde überflüssig.
Auch Karl-Heinz Klawunn, Vorstandssprecher der envia Energie Sachsen Brandenburg AG, zeigte sich zufrieden: "Auch in Ostdeutschland ist Stromwettbewerb längst zur Realität geworden." Die zur Absicherung der erheblichen Investitionen geschaffene Braunkohleschutzklausel beurteilte er als im Ergebnis wirkungslos.
Die ARE ist die Interessenvertretung der regionalen Energieversorgungsunternehmen in Deutschland. Ihr gehören 34 Unternehmen an, die über ihre großflächigen Verteilungsnetze außerhalb der größeren Städte und Ballungsgebiete etwa zwölf Millionen Endkunden erreichen.
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