Amazon-Mitarbeiter streiken im Weihnachtsgeschäft
Mitarbeiter von Amazon haben kurz vor Weihnachten wieder die Arbeit niedergelegt. Der Streik soll teilweise bis Heiligabend dauern. Das Unternehmen teilt mit, dass trotz des Ausstandes pünktlich geliefert werden soll.

Leipzig – Wenige Tage vor Weihnachten haben Beschäftigte des Versandhändlers Amazon erneut an mehreren Standorten die Arbeit niedergelegt. Der Ausstand soll zum Teil bis Heiligabend dauern, wie die Gewerkschaft Verdi am Montag mitteilte.
In Leipzig und Koblenz wird gestreikt
In Leipzig war ein Ausstand bis einschließlich Heiligabend geplant. Rund 460 Beschäftigte versammelten sich zu Wochenbeginn vor dem Amazon-Firmengelände, wie ein Verdi-Sprecher berichtete. In den kommenden Tagen rechnete er mit ähnlichen Teilnehmerzahlen. Zunächst war der Ausstand in Leipzig nur für einen Tag angesetzt worden. Die Versammlung beschloss aber die Verlängerung.
In Koblenz sollten die Arbeitsniederlegungen ebenfalls erst an Heiligabend enden - voraussichtlich zum Ende der Frühschicht. Am Montag streikten rund 200 Mitarbeiter an dem Standort. Betroffen seien alle Bereiche wie etwa Lager und Versand, sagte eine Gewerkschaftssprecherin.
Höhere Löhne gefordert
Verdi fordert einen Tarifvertrag nach den Bedingungen des Einzel- und Versandhandels. Das würde für die Mitarbeiter mehr Sicherheit und höhere Löhne bedeuten, erklärte die Sprecherin. Der US-Konzern weigert sich bisher, Tarifverhandlungen aufzunehmen. Das Unternehmen sieht sich als Logistiker und verweist auf eine Bezahlung am oberen Ende des Branchenüblichen.
In Nordrhein-Westfalen kam es ebenfalls zu Arbeitsniederlegungen: Mit dem Beginn der Frühschicht traten nach Angaben der Gewerkschaft 250 Mitarbeiter in Rheinberg und 80 Kollegen in Werne in den Ausstand. Auch in Rheinberg könnte der Streik noch bis inklusive Heiligabend andauern.
Verdi will Amazon in Bedrängnis bringen
Das Weihnachtsgeschäft ist für den Einzelhandel die umsatzstärkste Zeit des Jahres. Verdi ruft regelmäßig zum Arbeitskampf an deutschen Zweigstellen des Internet-Konzerns auf. "Wir wollen Amazon richtig in Bedrängnis bringen", hieß es.
Lieferungen sollen pünktlich kommen
Noch vor dem Wochenende hatte Amazon mitgeteilt, dass trotz des Ausstandes pünktlich geliefert werde. Die allermeisten der mehr als 10.000 Beschäftigten und der Saison-Aushilfen arbeiteten regulär. Zudem verfüge man über ein europaweites Logistiknetzwerk.
Der Versandhändler teilte am Montag mit, man habe 2015 in Deutschland mehr als 800 zusätzliche unbefristete Stellen geschaffen. 2016 sollten noch einmal mehr als 200 saisonale Stellen in feste Arbeitsplätze umgewandelt werden.
Bei Amazon drohen Streiks im Weihnachtsgeschäft
Die Gewerkschaft Verdi zielt bei der Ankündigung von weiteren Streiks bei Amazon auf das Weihnachtsgeschäft. Eine ganze Streikwelle ist an mehreren deutschen Standorten des Versandhändlers geplant.
Bei Amazon wird weiter gestreikt
Nach einer Streikpause am Wochenende hat Verdi zu einer Weiterführung des Streiks ab Montag aufgerufen. An mehreren Standorten soll die Arbeit bis Heiligabend am Nachmittag niedergelegt werden. Amazon zeigt sich weiterhin unbesorgt, was Lieferfristen angeht.
Amazon verspricht pünktliche Weihnachts-Lieferung
Der Streik im Weihnachtsgeschäft ist für Amazon eine Belastungsprobe. Doch der Online-Versandhändler verspricht, dass es keine Auswirkungen für die Kunden geben werde, geliefert werde pünktlich. Ein Handelsexperte äußert seine Zweifel.