Altmaier plädiert für küstennahes Atom-Zwischenlager
Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) hat angekündigt, bis zur parlamentarischen Verabschiedung des Endlagersuchgesetzes vor der Sommerpause auch die umstrittene Zwischenlager-Frage zu klären. Um die Transportwege so kurz wie möglich zu halten, strebt der Minister einen Standort nahe der Küste an.

Düsseldorf (AFP/red) - "Ich möchte, dass wir uns in allen wesentlichen Fragen vor der Verabschiedung im Bundestag und Bundesrat Anfang Juli geeinigt haben", sagte Altmaier zum Thema Zwischenlager der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Montagsausgabe).
Keine neuen Castoren mehr nach Gorleben
"Das gilt für die strittige Frage des Zwischenlagers der Castor-Behälter", sagte Altmaier weiter. "Und das gilt auch für die Zusammensetzung der Bund-Länder-Kommission, die die Kriterien für die Endlagersuche festlegen wird." Altmaier hatte dem Land Niedersachsen zugesagt, künftig keine Castor-Behälter mehr im Salzstock Gorleben zwischenzulagern. Wo sie statt dessen gelagert werden sollen, ist unter den Bundesländern aber umstritten.
Am liebsten in Norddeutschland
Altmaier plädierte für einen küstennahen Standort in Norddeutschland. "Wir wollen bei den Castoren-Transporten, die ab 2015 anstehen, die Transportwege so kurz wie möglich halten", sagte er. "Da die große Mehrheit der Container auf dem Seeweg transportiert wird, spricht sehr viel dafür, küstennahe Standorte zu suchen."
Behörde: Atommüll-Zwischenlager sind über Laufzeit hinaus sicher
Die Suche nach einem Endlager für Atommüll wurde gerade erst neu aufgerollt, erst 2031 soll planmäßig ein Standort bestimmt werden. Die Laufzeit der Zwischenlager endet aber in den 2030er Jahren. Laut dem Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit sind die Lager aber auch darüber hinaus weiterhin sicher.
Bundestag winkt Endlager-Gesetz durch
Um neue Kriterien für die Suche nach einem Atommüll-Endlager zusammenzustellen, berieten Wissenschaftler, Umweltschützer und Politiker über Jahre hinweg. Der Bundestag winkte ein aktuelles Regelwerk für den künftigen Standort durch.
AKW-Betreiber wollen für Endlagersuche nicht zahlen
Ein milliardenschwerer Kostenstreit überschattet den hart errungenen Kompromiss zur Suche nach einem atomaren Endlager in Deutschland. Unmittelbar nach der Einigung von Bund und Ländern lehnte die Atomwirtschaft eine Übernahme der auf zwei Milliarden Euro geschätzten Kosten ab.
Atommüll-Endlagersuche: Alles auf Anfang
Ein halbes Jahrhundert nach Inbetriebnahme des ersten Kernkraftwerks gibt es jetzt einen parteiübergreifenden Minimalkonsens für die Suche nach einem Endlager für hoch radioaktiven Atommüll. Bund und Länder einigten sich am Dienstag in Berlin tatsächlich auf ein Standortsuchgesetz.
Asse hätte nie Atomendlager werden dürfen
In dem ehemaligen Salzbergwerk Asse bei Wolfenbüttel hätte nach den Erkenntnissen des Untersuchungsausschusses in Hannover niemals ein Atomendlager eingerichtet werden dürfen. Der Ausschuss des niedersächsischen Landtages schloss am Donnerstag nach mehr als drei Jahren, 71 Sitzungen und der Vernehmung von mehr als 50 Zeugen seine Arbeit ab.