ALSTOM und EnBW kooperieren im Bereich mittelgroßer stationärer Brennstoffzellen

Die PEM-Brennstoffzellenanlage kann voraussichtlich schon im ersten Quartal 2002 in Mingolsheim ("Thermarium Schönborn") installiert und in Betrieb genommen werden. Der Strom aus der Brennstoffzelle wird in ein Stromnetz der EnBW eingespeist, die Wärmeleistung dem Heizsystem des Thermalbades zugeführt. Die Mingolsheimer Brennstoffzellenanlage ist Teil des aus Mitteln des Bundeswirtschaftsministeriums geförderten "Leitprojekts EDISon" (EDISon: Energieverteilungsnetze mit dezentralen, innovativen, Energiewandler-, Speicher- und Kommunikations-Systemen).
Ebenfalls heute wurde in Frankfurt eine Vertriebsvereinbarung zwischen dem Schweizer Technologie-Unternehmen Sulzer-Hexis AG und der EnBW über Lieferung, Installation und Service kleinerer stationärer Brennstoffzellen für die Hausenergieversorgung unterzeichnet. Zunächst wird Sulzer-Hexis 55 der Mini-Kraftwerke mit einer elektrischen Leistung von einem Kilowatt und drei Kilowatt Wärmeleistung (mit Zusatzbrenner bis zu 25 Kilowatt Wärmeleistung) an die EnBW liefern. Die jetzt vertraglich vereinbarte Arbeitsteilung sieht vor, dass die von Sulzer-Hexis entwickelten und hergestellten Brennstoffzellen-Systeme von der EnBW in Zusammenarbeit mit von ihr beauftragten Installateuren installiert und gewartet werden. EnBW hat im Rahmen der Vertriebsvereinbarung bereits eine Option, die Zahl der gelieferten Systeme zeitnah von 55 auf bis mehr als 200 erhöhen zu können. Die von Sulzer-Hexis gelieferten SOFC-Brennstoffzellen nutzen als Primärenergie Erdgas. (SOFC: Solid Oxide Fuel Cell oder Festkeramik-Brennstoffzelle) Durch die gleichzeitige Erzeugung von Strom und Wärme haben die kleinen Kraftwerke eine höhere Energieausbeute als getrennte Systeme der Strom- und Wärmeerzeugung. Zunächst wird die EnBW die Sulzer-Hexis-Brennstoffzellen im Wege von "Contracting"-Verträgen anbieten. Erst mit steigenden Stückzahlen und gleichzeitig sinkenden Preisen wird auch ein Verkauf an die Nutzer wirtschaftlich darstellbar sein.
Wie das für Forschung und Entwicklung verantwortliche Mitglied des EnBW Vorstands, Dr. Klaus J. Kasper betonte, sind sowohl das EDISon-Projekt, als auch die Partnerschaft mit Sulzer-Hexis Teile einer Brennstoffzellen-Gesamtstrategie der EnBW: Diese reiche von kleinen Einheiten für Einzelgebäude, über mittlere Strom- und Wärmeerzeugungseinheiten für größere Gebäude und Einrichtungen mit einem erheblichen Energiebedarf, bis hin zu Brennstoffzellen-Kraftwerken. Im Oktober 2000 startete unter Federführung der EnBW in Marbach am Neckar das Projekt des größten Brennstoffzellen-Kraftwerks Europas, das ein Megawatt (das sind 1000 Kilowatt) Leistung haben wird.
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